Ordne deine Gedanken im Schreiben
Tagebuchschreiben entspannt

Mein wichtigstes Tool: das Tagebuch

Mit neun Jahren begann ich mein erstes Tagebuch, mittlerweile bin ich bei Nr. 14 angelangt. Über die Jahre, vor allem seit meiner Selbstständigkeit, nutze ich mein Tagebuch als Ort, an dem ich alles ablegen kann und mich sortiere.

Ich sortiere meine Gefühle, meine Gedanken, meine Ziele und Pläne, ich coache mich selbst. Es hilft mir wahnsinnig, später in meinen Tagebüchern zu blättern und meinen Prozess, den Verlauf meiner Gedanken zu verfolgen. Es wird mir so vieles klar dadurch.

 

Wann immer ich verwirrt bin, wann immer mich Gefühle überfallen, wenn ich die Orientierung verloren habe, oder wenn ich über wichtige Entscheidungen in meinem Leben nachdenken möchte finde ich im Tagebuch den Ort dafür.

 

Freundinnen sind toll, um sich sprachlich zu norden, aber es gibt so viele Dinge, auch so viele Kleinigkeiten, mit denen ich niemand behelligen möchte. Und vielleicht kennst du das auch: deine Freunde möchtest du - im Falle von Liebeskummer oder anderen Problemen, die eben langwieriger sind - deine Freunde nicht übermäßig damit nerven.

Das Tagebuch hört zu, es klagt nicht, es verurteilt dich nicht, und es hält dich in deiner komplexen Gedankenwelt zusammen.

 

Egal ob online, per PC schreiben oder wie ich: mit dem Füller in Bücher - schreiben hilft sehr oft. Im Schreiben liegt eine inhärente Kraft der Ordnung, weil die Schrift selbst ein System ist, an das wir uns unbewusst anpassen. Gedanken, Bilder, Gefühle hingegen sind ihrer Natur nach wirr, schnell, bunt, durcheinander.

 

Schreibe auf, was dir durch den Kopf geht. Lies es dir später durch. Schreibe es anders, und du wirst irgendwann Lösungen auf deine Probleme finden, alleine, indem du davon schreibst.

Probiere es einfach aus und schreibe mir gerne in die Kommentare unten dein Erleben vom Tagebuchschreiben.

Spazieren hilft, sich zu sortieren
Spazieren hilft, sich zu sortieren

Spazieren gehen

Wenn ich zu unruhig bin, weil das Leben mich mal wieder überfordert oder ich schon zu lange am PC gesessen habe gehe ich zwischendurch spazieren. Egal wohin. In den Park, hier im Kiez. Oder ich fahre mit dem Rad an den See. Ich habe für mich herausgefunden, dass ich nach 45 Minuten in einen Zustand komme, der mich innerlich beruhigt.

Die ersten Minuten und Schritte, sehr viele davon, gehen drauf für das Übereinander und Gleichzeitig des Denkens. Alles, was gerade akut ist - ob nun im Arbeitsleben, in der Familie, bei Freunden - drängt sich in den Vordergrund und will angesehen werden.

Wenn ich es nicht ansehe, wird es größer, lauter, fordernder. Wie ein kleines Kind. Ich lasse meine Gedanken also da sein. Sie dürfen sich zeigen, sie dürfen existent sein und sich mitteilen.

Nach einer Weile wird es dann langsam ruhiger in meinem Kopf und ich kann strukturieren.

Das Wichtigste dabei ist es eine Hierarchie zu finden: Was ist wichtig heute? Was kann ich nicht aufschieben? Welchen Fokus nehme ich heute? Worum muss ich mich dringend kümmern, da es sonst schlechter wird?

 

Manche dieser Dinge ordnen sich spannenderweise im Hintergrundrauschen meines Denkens, passiv. Ich versuche auch, nicht bewusst zu denken und zu sortieren. Es ergibt sich.

Gedanken, Themen, Bilder, die besonders hartnäckig erscheinen brauchen wahrscheinlich meinen Fokus. Andere, die nur kurz erscheinen und dann nicht mehr, sind wohl weniger dringend.

Selbstcoaching

Zunächst einmal sortiere ich meine Themen im Selbstcoaching, das ist richtig. Wo ich die Tools des Coachings doch selber erlernt habe, da wende ich sie selbstverständlich an.

Die Eisenhower Matrix zum Beispiel hilft mir Dringend und Wichtig zu kategorisieren. Das mache ich mindestens einmal im Jahr. Hier findest du mehr Infos zu dieser Coachingtechnik.

 

Ich erstelle mir auch im regelmäßigen Abstand die Liste meiner wichtigsten Werte. Denn auch diese verändern sich, weil wir mit dem Leben wachsen und vor andere Anforderungen gestellt werden.

Sehr gerne verwende ich auch das 'Worst Case Szenario' als Technik. Hier findest du einen Wikipedia Link, der dir erklärt, wie du es selber anwenden kannst: Szenariotechnik.

Die Szenariotechnik nutze ich, wenn ich verzweifelt bin und nur schwarz sehe. Wenn neue Herausforderungen in mein Leben trete.

Das letzte Mal war das die Geburt meiner dritten Tochter. Ich liebe Kinder und ich liebe es Mutter zu sein. Für eine Selbstständige ist aber jede Geburt extrem schwierig. Nicht der Geburt wegen, das ist natürlich sehr unterschiedlich und mir persönlich hat das keine Angst gemacht.

Nein, es geht um den Verlust von Zeit, von Ruhe, von Arbeitenkönnen. Erst, wenn man nicht mehr arbeiten kann merkt man, wie sehr man es liebt. Mir ging es so. Bei jedem Kind eigentlich.

Beim dritten hatte ich gerade so richtig guten Schwung in meiner Arbeit als Astrologin, als Musikpädagogin und Coach. Es lief wirklich gut. Und das sollte jetzt alles mal eben ein Jahr ruhen? Schwierig.

Tatsächlich habe ich nie richtig Elternzeit gemacht, sondern recht bald wieder angefangen zu arbeiten. Am Anfang, wenn die Kinder winzig waren und viel geschlafen haben ging das gut.

Ab der Krabbelphase brauchte ich eben Unterstützung. Der Papa konnte seine Arbeit irgendwie so hinbiegen, dass ich Musikkurse geben konnte und einige Beratungen.

Um also im Vorhinein nicht den Kopf zu verlieren habe ich die Szenariotechnik angewendet, um mich selbst zu beruhigen. Es klappt. Es klappt eigentlich immer.

 

Probier es aus.